Reise blog von Travellerspoint

Unser Highlight - Die Komodo Inseln

Liebe Leser,
unsere Reise ist nun fast vorbei und das ist hiermit leider schon der letzte Blogeintrag für dieses Jahr. Die sechs Wochen gingen so schnell vorbei, aber gleichzeitig fühlt es sich wie eine Ewigkeit an, weil wir so unglaublich viel gemacht und erlebt haben.
Freitag und Samstag verbrachten wir noch auf Flores und führten unseren fünftägigen Roadtrip über die Insel Richtung Westen fort. Wir besuchten Einwohner, die den berühmten Palmenschnaps aus Kokosmilch brauten und stellten einmal mehr fest, wie wunderschön die Natur auf Flores mit all den Wasserfällen und grünen Pflanzen ist. Was ich als besonderes Erlebnis empfand, war der Besuch eines weiteren traditionellen Dorfes. Wie schon im letzten leben die Leute dort in kleinen Hüttchen mit Dächern aus Stroh. Hier wurden wir sofort von ein paar Einwohnern in eine Hütte eingeladen und kamen mit ihnen ins Gespräch. Nachdem wir den Schnaps dankend in der glühenden Mittagshitze abgelehnt hatten, wurde uns über das Leben in dem Dorf berichtet, worüber ich später noch lange nachdenken musste. Es leben nämlich sieben Familien inklusive 27 Kinder in einer Hütte! Für uns unvorstellbar. Die Jungs erzählten uns, sie gehen extra auf eine Schule, wo man englisch und deutsch lernt, um später im Tourismus arbeiten zu können. Das ist hier nämlich manchmal die einzige Chance, um sich selbst ein besseres Leben zu ermöglichen. Wieder einmal wurde mir bewusst, dass es einfach nur pure Glückssache ist, wo man geboren wird und man viel dankbarer sein muss für das, was man hat. Am nächsten Tag fuhren wir noch an den berühmten Spider Reisterassen vorbei, die in Form eines Spinnennetzes angelegt wurden und machten einen Stopp bei einer Höhle, wo einst die Knochen des Homo Florensis, einer anderen Menschenart gefunden wurden. Unsere Flores Tour endete schließlich in Labuan Bajo, der westlichsten Stadt von Flores. Von dort kann man Touren in den Komodo Nationalpark machen, was auch unser Plan war. Wir buchten eine Tour für zwei Tage mit einer Nacht auf dem Boot und am Sonntag früh ging es auch schon los. Der Komodo Nationalpark besteht aus vielen kleinen Inseln, wo niemand lebt und man auf pure Natur trifft. Beispielsweise gibt es den sogenannten Komododrachen, Warane, die nur dort auf der Welt zu finden sind. Das wahre Leben dort spielt sich jedoch unter Wasser ab. Man kann dort unglaublich bunte Korallenriffe entdecken, wo man auch dem ein oder anderem Meerestier begegnet. Auf unserem Boot waren noch sieben weitere Reisende und vier Crewmitglieder inklusive Koch und Guide. Interessanterweise kam jeder aus einem anderen Land, aus China, den USA, Alaska und Frankreich, sodass wir uns gegenseitig austauschen konnten. Die Gruppe war wirklich cool und unser Guide auch, der sich gut mit der Natur und besonders mit der Unterwasserwelt auf Komodo auskannte und auch gut englisch konnte. Die Bootstour sollte wohl eines der Highlights auf unserer Reise werden und das krönenden Sahnehäubchen am Ende. Zum Einen habe ich meine Begeisterung dafür entdeckt, für längere Zeit auf einem Boot zu wohnen. Man kann jederzeit einfach ins Meer springen, um sich abzukühlen, anschließend auf dem Deck entspannen, viel Fisch essen und das Meer, welches ich liebe, ist immer um einen herum. Gerade weil unsere Gruppe so klein war, war die Stimmung untereinander immer gut. Zum anderen waren die zwei Tage voll unglaublich vieler, verschiedener Erlebnisse. Zunächst steuerten wir die Rinca Insel an, um die berühmten Komodo-Warane zu sehen. Man sagt auch, es sind Drachen, da sie ein wenig so aussehen. Die Zunge kommt hin und wieder wie bei einer Schlange heraus und die Tiere liegen faul auf dem Boden, was aber auch täuschen kann. Sie können nämlich bis zu 20kmh schnell sein und es wurden auch schon Menschen angegriffen. Aus diesem Grund blieb stets ein Ranger an unserer Seite, während wir über die Insel spazierten. Ich finde diese Tiere faszinierend, da sie zwar nur einmal im Monat fressen, aber dafür auch sich gegenseitig und sogar die eigenen Kinder! Vor unserer Ankunft hatten sie gerade einen Büffel vertilgt, die man dort auch findet. Außerdem sehen sie ein wenig aus wie eine Eidechse und auch ein wenig wie ein Krokodil. Man findet sie nur auf den Komodo Inseln und nirgends sonst auf der Welt. Nach einer weiteren Insel, wo wir auf einen Berg kletterten und von dort einen fantastischen Blick auf das klare Meer mit den Korallenriffen hatten, steuerten wir die Insel Padar an, wo das Meer ruhig ist und man die Nacht gut verbringen kann. Nach einem atemberaubenden Sonnenuntergang flogen dutzende, riesige Fledermäuse von der Insel in den dämmrigen Himmel empor. Ungefähr eine halbe Stunde lang konnten wir dieses Spektakel beobachten, bevor es dunkel wurde. Ganz dunkel wurde es jedoch nie, denn schon zeigte sich uns ein Sternenhimmel, wie ich es noch nie in meinem Leben gesehen hatte. Wir sahen sogar die Milchstraße! Und so unglaublich viele, viele Sterne. Nachdem wir eine Nacht in unserer Bootskabine verbracht hatten, wurden wir pünktlich um 5 Uhr morgens zum Sonnenaufgang geweckt. Zusammen wanderten wir zum Aussichtspunkt auf Padar, wo man nicht nur einen fantastischen Ausblick hatte, sondern auch die aufgehende Sonne hinter dem Meer sehen konnte. Der Tag fing also schon einmal fantastisch an. Nach dem Frühstück an Board (langsam fange ich an, Nudeln auch schon zu frühstücken) ging es auch schon weiter zu einem Pinken Strand. Nein, ich habe mich nicht verschrieben. Der Strand ist wirklich pink. Ich wusste es bis gestern auch noch nicht, dass es so etwas gibt. Rote Korallenreste, die sich wie Sand anfühlen, werden an die Küste gespült und so entsteht ein pinker Strand. Das Wasser ist unglaublich klar und hellblau. Manchmal fühlt man sich deshalb eher in einem Pool als im Meer. Da sich das wahre Leben der Komodo Inseln jedoch unter Wasser abspielt, standen zunächst zwei Schorchelpunkte auf dem Plan. Nach einem kurzen Zwischenstopp auf einer paradiesischen Sandbank, erhofften wir uns, Mantas zu sehen. Wie schon erwähnt, hatte unser Guide wirklich viel Ahnung, wo sie zu finden sind und suchte sie vom Boot aus. Da das Wasser so klar ist, sieht man die großen, schwarzen Tiere nämlich schon tatsächlich vom Boot. Als er welche entdeckte, rief er laut “Jump” und wir sprangen samt Schnorchel ins Meer. Eine zeitlang schnorchelten wir den Mantas hinterher, die sich circa 7 Meter unter uns befanden. Weder auf den Malediven oder sonst wo hatte ich bis jetzt Mantas gesehen und ich bin glücklich, diese faszinierenden Tiere endlich mal gesehen zu haben. Doch Mantas sollten nicht die einzigen Meerestiere neben Fischen und Seesternen sein, die wir an diesem Tag sichten sollten. Der Guide schnorchelte mit uns noch weiter zu einem Punkt, wo manchmal Schildkröten zu sehen sind. Und tatsächlich sahen wir einige, die sogar manchmal an die Wasseroberfläche kamen. Die Krönung war jedoch ein Delfin, den ich zufällig im Meer entdeckte, der hin und wieder mit seiner Rückenflosse auftauchte. Ich hatte noch nie vorher Delfine im Meer gesehen. Das wir so viele Tiere entdeckten, ist jedoch nicht der Regelfall. Manchmal kommt es auch vor, dass man auf einer Tour gar keine zu Gesicht bekommt. Man befindet sich eben in der wilden Natur. Da gibt es keine Garantie und man muss einfach Glück haben. Ein wenig traurig kamen wir abends wieder im Hafen an und die Tour war schon zu Ende. Ich hätte mindestens noch eine weitere Nacht auf dem Boot verbringen können. Selbst nur damit um die verschiedenen kleinen Inseln zu schippern hat mir schon Spaß gemacht. Heute unternahmen wir noch einen Tagesausflug mit einem älteren polnischen Pärchen, mit welchem wir zufällig vor 4 Wochen auf Java im gleichen Bus saßen und uns wieder erkannten. Mit einem Boot fuhren wir zu einer Höhle. Man denkt zunächst, ganz cool, aber nichts besonderes. Wir haben auf unseren Reisen schon so viele und größere Höhlen gesehen. Das besondere ist jedoch, dass es in dieser Höhle einen Zugang zum Meer gibt und sich dort ein See mit Salzwasser gebildet hat. Man kann also in dieser Höhle schwimmen, was auch eine neue Erfahrung für uns war. Das Wasser war glasklar und von einem schönen Blau. Anschließend besuchten wir noch einen paradiesischen Strand, schnorchelten dort ein wenig, schauten uns ein weiteres Mal die bunten Korallen an und entspannten uns anschließend. Wehmütig verabschiedeten wir uns von diesem besonders schönen Flecken auf unserer Erde mit dem Gedanken, dass es morgen nach Jakarta und dann nach Hause geht.
Abschließend kann ich zu dieser Reise sagen, dass es eine der besten war, die ich bisher gemacht habe. Indonesien ist ein wunderschönes und vielseitiges Land. Jede Insel ist anders: die Menschen sind anders, die Kultur ist anders und die Insel an sich auch. Es wird also niemals langweilig! Jede Insel hielt Highlights für uns bereit: die Vulkane auf Java, die Reisterrassen auf Bali, die Traumstrände auf Lombok, die verrückte Fischerbootfahrt in Osttimor, die wunderschöne Natur auf Flores und die Komodo Inseln. Es ist unglaublich und unbeschreiblich, was wir hier sechs Wochen lang jeden Tag erleben durften. Dies zeigte mir wieder, warum ich es liebe um die Welt zu reisen. Es bedeutet für mich Freiheit, einzigartige Orte entdecken, in Kontakt mit anderen Kulturen und Menschen zu treten, neue Perspektiven und Sichtweisen auf manche Dinge zu haben und dazuzulernen. Man ist niemals derselbe Mensch, der auf die Reise aufgebrochen ist wie der, der nach der Reise wieder ins Flugzeug steigt. Verschiedene Erfahrungen und Erlebnisse prägen einen und werden für immer mir gehören, weshalb sie so wertvoll sind. Ich bin neugierig auf andere Länder und könnte morgen sofort wieder zur nächsten Reise aufbrechen. Andererseits ist es auch schön ein Zuhause zu haben, wohin man immer wieder zurückkehren kann. Am meisten werde ich den endlosen Sommer hier vermissen. Ich habe Indonesien bereits in mein Herz geschlossen und mich an das Leben dort gewöhnt. Ich kenne die aktuellen Hits und kann inzwischen auf Busfahrten schon mitsingen, 3 mal am Tag Mie Goreng (Nudeln) essen, sich durch den verrückten Verkehr kämpfen mit gefährlichen Überholmanövern und Hupkonzerten, die lauten Gebetsrufe beim Abendessen aus den Moscheen, Kinder, die mit dir Selfies machen wollen, jeden Tag den Koffer packen, um weiter zu reisen… Das und so vieles mehr werde ich vermissen.
Ich hoffe, es ist mir gelungen, liebe Leser, euch imaginär auf diese Reise mitzunehmen. Natürlich können Worte, Erzählungen oder Fotos niemals die wahren Erlebnisse ersetzen.
Deshalb packt eure Sachen und entdeckt unsere Welt. Ihr werdet es nicht bereuen! Ich habe bereits wieder Ideen für die nächste Reise…

Bis zum nächsten Jahr, eure Franzi

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Im traditionellen Dorf
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Komodo Islands
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Eingestellt von franzijacob 07:00 Kommentare (0)

Einzigartige Natur auf Flores

Liebe Leser,
seit unserer Rückkehr von Osttimor sind schon wieder einige Tage wie im Flug vergangen, von denen ich euch hier berichten werde. Am Montag landeten wir auf Bali und reisten wieder in Indonesien ein. Der Flughafen befindet sich im Süden der Insel, den wir zuvor noch gar nicht besucht hatten. In der Stadt Kuta gibt es mehr Touristen als Einwohner. Pauschalreisende treffen auf Backpacker, Luxushotels reihen sich am Strand aneinander und die Urlauber trinken Cocktails in den zahlreichen Strandbars, essen Nasi Goreng oder Burger in Restaurants oder gehen Souvenirs shoppen. Der Strand in Kuta, wo abends ordentlich gefeiert wird und der auch an den Ballermann von Mallorca erinnert, wird tagsüber am liebsten zum ersten Surfversuch genutzt. Aus diesem Grund kann man die Touristen beobachten, die sich stolz für zu viel Geld ein Surfboard leihen, sich kühn in die Wellen stürzen und von jeder einzelnen Welle umgeworfen werden. Die Könner befinden sich weiter draußen im Meer, wo die Wellen noch größer sind. Nach sagenhaften Sprüngen, klemmen sie sich ihr Brett unter den Arm, laufen oberkörperfrei durch die touristischen Gassen und lassen das ein oder andere Mädchenherz dabei höher schlagen. Auch Kamil wollte sich nach Lombok noch nicht geschlagen geben und startete noch an diesem Tag einen neuen Surfversuch. Ehrgeizig blieb er noch bis zum Sonnenuntergang dran und schaffte es dann letztendlich doch, manche Wellen mitzunehmen. Ich blieb derweil am Strand, genoss die Abendsonne und beobachtete meinen Freund als schwarzen Schatten vor der untergehenden Sonne. Ich entschied mich, dass ich auf Lombok bereits genug Salzwasser geschluckt hatte und brauchte nach den Strapazen in Osttimor etwas Entspannung.
Am Dienstag startete unser Flugzeug, zu meiner Begeisterung ein kleines mit Propellern, auf die Insel Flores. Sie sollte die letzte Insel sein, die wir auf dieser Reise besuchen würden. Am Flughafen in Maumere angekommen, erwarteten uns bereits hartnäckige Taxifahrer. Da wir schon vorher entschieden hatten, uns für die fünf Tage dort einen Privatfahrer zu nehmen wie auf Bali, handelten wir die Preise knallhart herunter und fanden schließlich einen Fahrer. Ein guter Handeltipp: Wenn jemand nicht mit deinem angebotenen Preis zufrieden ist, sich einfach bedanken und weggehen. Dann bekommt man meistens ein “okay, okay” hinterhergerufen und die Sache ist geritzt. Bevor gar nichts verdient wird, doch lieber etwas. Außerdem waren wir ja so etwas wie gefundenes Fressen. Fünf Tage nacheinander Geld zu kassieren, kommt in der Nebensaison eben nicht so oft vor. Uns erwartete auf Flores der wohl beste Road Trip unserer Reise. Das 660km lange Sträßchen führt über die gesamte Insel und man begegnet freundlichen Menschen, lebendigen Traditionen und umwerfenden Landschaften. Flores eröffnete sich uns wieder als ein ganz eigener Teil von Indonesien. Die Kultur ist anders, die Religion ist überwiegend christlich und die Menschen sind auch anders, die hier eher einen Reggae-Lifestyle haben. Die Strecke ist für Tagesetappen wie gemacht und wir befinden uns nun schon in der Inselmitte, in Bajawa. Weite Teile der Insel und ihre Wälder bleiben in Unberührtheit, denn Großstädte gibt es hier nicht. In den Dörfern leben die Menschen in einfachen Verhältnissen und arbeiten als Bauern oder Fischer. Vergeblich suchten wir beispielsweise nach einem Einkaufsmarkt. Hier muss man sich mit kleinen Ständen zufriedengeben. Wir fuhren durch die bewaldete Gebirgskette und staunten über die wunderschöne, unberührte Natur, die sich hier einem bietet. Wie auf Bali ist alles unglaublich grün, aber um einiges wilder. Man hat immer das Gefühl, man fährt mitten durch den Jungle. Hin und wieder ragen Vulkane mit 2000m in die Höhe, die ich mir hier so gerne anschaue. In den letzten drei Tagen fuhren wir also vom Osten der Insel Richtung Westen bis zur Inselmitte. Am ersten Abend lernten wir Jakub und Tania aus der Slovakei kennen, die sich am nächsten Tag mit uns ein Auto zum aktiven Vulkan Kelimutu teilen wollten. Gemeinsam bestaunten wir am Dienstag die drei Kraterseen, die alle verschiedene Farben haben. Der eine See ist derzeitig schwarz, der andere ist von einem schönen Türkis und der dritte ist blau-grau. Sie wechseln nach einiger Zeit faszinierender Weise die Farben, da das Wasser in immer tiefere Gesteinsschichten vordringt und dadurch unterschiedliche Mineralien löst. So konnten wir an diesem Tag rote und orangene Schlieren in einem der Seen erkennen. Also vielleicht ist er nächstes Jahr rot. Weiter ging unsere Fahrt mit einem kurzen Durchgangsstopp am Meer und in der größten Stadt der Insel Ende. Endlich kamen wir dann gestern Abend in Bajawa an. Wie schön die Straße auch ist, uns wird es regelmäßig aufgrund der vielen Kurven und Serpentinen schlecht und brauchen daher immer mal wieder Pausen, woraufhin unser Fahrer mit einem lauten Lachen reagiert. Bajawa liegt hoch im Gebirge und ist umgeben von Vulkanen. Das Klima ist hier etwas kühler, was sich für mich jedoch schon eiskalt anfühlte. Nach 5 Wochen 30 Grad bin ich nicht mehr nur am Schwitzen, sondern empfinde es schon als normale Temperatur. Ich habe mich an die hohe Luftfeuchtigkeit und die tägliche Hitze gewöhnt. Ich frage mich, wie ich die herbstlichen Temperaturen in Deutschland überstehen werde. Den heutigen Tag verbrachten wir in der Umgebung von Bajawa. Unser erster Weg führte uns in ein traditionelles Dorf namens Bena. Es besteht aus einigen Wohnhäusern mit Vordächern aus Bambus. Kleiner Bauten sind Geister- und Ahnenhäuschen. Zwischen den Häusern gackern Hühner oder man trocknet Nelken oder Muskatnüsse. Die Frauen beschäftigen sich meist damit, Schals zu weben, die man am Eingang aus irgendeinem Grund umgehängt bekommt und ihn im Dorf tragen muss. Nach einer kurzen Entspannung in den Heißen Quellen liefen wir durch Reisfelder noch zu einem Wasserfall. Bereits am Nachmittag kehrten wir ins Hotel zurück. Ihr müsst wissen, auf so einer langen Reise braucht man zwischendurch manchmal auch Zeit für sich, mal durchzuschnaufen und die ganzen Eindrücke zu verarbeiten. Außerdem machen besonders Kamil Nebenwirkungen der Malaria-Tabletten zu schaffen, die wir seit Osttimor regelmäßig einnehmen. Wir hoffen, das gibt sich noch mit der Zeit.
Die letzte Woche in Indonesien ist heute angebrochen und so langsam vermisse ich mein gewohntes Umfeld, meine Freunde und meine Familie. Wie jedes Jahr kehrt bei uns ab der fünften Woche die sogenannte Reisemüdigkeit ein. Die Energie nimmt langsam ab und man freut sich auf zu Hause und ich vor allem auf die europäische Küche. Jeden Morgen, wenn ich in ein komisches Toast beiße, stelle ich mir vor, es sei ein Bauernbrot mit Schinken und einem Stück Käse. Auch andere Fleischsorten als Hühnchen gibt es hier kaum und Salat und Rohkost versuchen wir aufgrund der Keime zu meiden. Es gibt viele Dinge, die wir zu Hause täglich essen und uns nichts dabei denken, die es aber hier einfach nicht gibt. Hier ernährt man sich morgens, mittags, abends von Reis, Nudeln und Hühnchen mit Gemüse, was auch lecker sein kann, aber eben wenig abwechslungsreich. Manchmal gibt es auch Western Food, als Pizza und Burger, was aber auch anders schmeckt als zu Hause. Was hier aber besonders lecker ist, sind die Früchte, wovon wir in Deutschland nur träumen können. Erst gestern wurde mir eine Mango geschenkt, die einfach nur köstlich und ein einziges Geschmackserlebnis war.

Viele liebe Grüße, eure Franzi

Kamil surfend auf Bali, Kuta
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Abflug nach Flores
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Am Strand auf Flores
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Kelimutu Vulkan mit Jakub und Tania
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Traditionelles Dorf
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Heiße Quellen
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Eingestellt von franzijacob 04:52 Kommentare (0)

Timor-Leste, das vergessene Land

Liebe Leser,
habt ihr schon einmal von dem Land Timor-Leste, auf deutsch Osttimor gehört? Nein? Das macht nicht. Ich wusste bis vor ein paar Monaten selbst nicht, dass dieses Land existiert, bis Kamil die Idee äußerte, von Indonesien einen Trip dorthin zu unternehmen. Ich stimmte zu, noch nicht genau wissend, was mich dort erwarten würde. Am Freitag nahmen wir einen Flieger von Bali zur Hauptstadt Dili. Der Plan war, dort einen Tag zu verbringen, am Samstag auf die Insel Autauro zu fahren, am Sonntag wieder zurück nach Dili und heute zurück nach Bali. Dieser Plan sollte sich nicht so ganz umsetzen lassen.
Timor-Leste ist das zweitärmste Land Asiens nach Afghanistan, was selbst in der Hauptstadt unübersehbar ist. Dili ist zwar die einzige Stadt des Landes, wo es asphaltierte Straßen gibt, trotzdem leben die Leute dort in sehr ärmlichen Verhältnissen, meist in kleinen selbstgebauten Hüttchen. Der Flughafen besteht aus einem Gate, wo dreimal die Woche Flugzeuge nach Bali fliegen. Schon am ersten Tag in Dili fiel uns auf, wie sehr sich dieses Land, die Kultur und die Menschen von Indonesien unterscheiden. Wir wurden nicht mit strahlendem Winken von den Einwohnern begrüßt, wie in Indonesien, sondern eher mit schüchternen, neugierigen Blicken. Die Leute dort sind nicht an Touristen gewöhnt, da nur selten welche die Reise dorthin unternehmen. Sie kennen “weiße Menschen” nur aus der Kolonialzeit, als Timor von den Portugiesen eingenommen wurde. Aus diesem Grund beinhaltet auch die Sprache portugiesische Wörter und man hat somit kaum noch das Gefühl in Asien zu sein, sondern vielleicht eher auf einer pazifischen Insel. Auch Zeit scheint hier ein Fremdwort zu sein, da niemand das Bedürfnis hat, sich zu beeilen. Somit ist es auch nicht verwunderlich, dass unser Rückflug jetzt über eine Stunde Verspätung hat. Mit so etwas muss man hier rechnen. Wir schauten uns Dili an und fuhren zu einer großen Jesus-Statue, ähnlich wie die in Rio. 95% der Einwohner sind hier nämlich katholisch. Doch warum reist man überhaupt nach Timor? Zum Einen, um das Wahre, das Unverfälschte kennenzulernen, was heutzutage nur noch wenige Länder zu bieten hat. Viele Länder sind von Touristen überrannt, wurden von anderen Kulturen beeinflusst. Zum Anderen ist das Land von einem unberührten Korallenriff umkreist, was einige Taucher anlockt. Unser Ausflug zur 30km entfernten Insel Autauro führte uns noch einmal mehr vor Augen, wie arm dieses Land ist und vor allem, dass eine Reise nach Timor nichts für Weicheier ist. Man muss sich hier darauf einstellen können, keinen Strom zu haben, kein warmes Wasser, kein Internet und keine Duschen. Selbst fließendes Wasser ist schon Luxus. Deshalb sitzen wir nun mit ungewaschenen Haaren und vom Meerwasser salzverkrusteter Haut am Flughafen. Ja, es ist so eklig, wie es sich anhört. Ihr glaubt gar nicht, wie sehr ich mich auf eine Dusche auf Bali freue. Aber auch so etwas gehört zum Reisen manchmal dazu. Auf Autauro verbrachten wir den Tag am Strand. Wir schauten spielenden Kindern hinterher, die uns Malai, Malai zuriefen und fröhlich winkten. Hier spielen die Kinder noch draußen am Strand Fußball, spielen auf gestrandeten Booten oder bringen den Geschwistern Fahrradfahren bei. Fernseher, Tablets, Smartphones sind hier nämlich noch nicht angekommen. Es gibt nur eine einzige Schotterpiste auf dieser Insel, die zwei Orte auf der westlichen Seite miteinander verbindet. Die Orte bestehen aus kleinen Hüttchen, wo Familien Ziegen, Schweine und Hühner züchten. Die Leute verbringen ihre Zeit damit, zu fischen, in Dili zu arbeiten oder in den drei Unterkünften für seltene Touristen zu arbeiten. Wir fühlten uns, wie am Ende der Welt und wie im Mittelalter und freuten uns dann doch wieder auf unser Schiff am Sonntag Nachmittag. Doch es sollte alles anders kommen. Das Schiff fiel aus wegen zu hoher Wellen. Da wir heute jedoch den Rückflug nach Bali haben, waren wir etwas verzweifelt und unter Druck. Also liefen wir am Strand entlang und fragten jeden Fischer, ob er uns rüber nach Dili fahren könne. Erfolglos. Auch die Männer am Hafen waren wenig hilfreich. Würden wir für immer auf dieser gottverlassenen Insel festsitzen? Ein Angestellter unserer Unterkunft bemühte sich zum Glück aufopferunsvoll uns zu helfen. Er verbrachte die ganze Nacht am Strand, um uns um drei Uhr morgens ein Fischerboot zu organisieren. Aber auch da waren die Wellen noch zu hoch. Letztendlich fuhren wir um 7 Uhr morgens los, gerade noch rechtzeitig für unseren Flieger. Naja, ich fühlte mich nicht gerade sicher auf diesem kleinen Fischerboot. Eher wie auf einer Nussschale mitten auf dem Ozean. Die Wellen schaukelten uns zwei Stunden hin und her und ich wurde bis zur Unterhose nass. Um Abenteuer zu erleben, ist man in Osttimor genau richtig, denn da läuft nie alles nach Plan. Aber letztendlich waren wir einfach froh, wieder in Dili zu sein. Jetzt sitzen wir hier am Gate, abflugbereit und ein wenig fertig von der schlaflosen Nacht und blicken nach Vorne auf unsere verbleibenden 10 Tage in Indonesien. Den Osttimor - Trip fande ich sehr interessant, vor allem so ein unbekanntes Land kennenzulernen. Aber es ist dort eindeutig noch eine Stufe härter und anstrengender als in Indonesien. Überall, sei es am Hafen oder sonst wo, herrscht reinstes Chaos. Und es ist um einiges schwerer mit den Leuten zu kommunizieren,vielleicht wegen fehlender Englischkenntnisse oder auch wegen fehlender Hilfsbereitschaft und Introvertiertheit. Die Letzte Woche werden wir auf Flores verbringen und zum Abschluss die Komodo Inseln besuchen. Ich bin gespannt und wie immer voller Vorfreude.

Liebe Grüße, eure Franzi

P.S. Da ich von vielen meiner Freunde und Familie besorgte Nachrichten bekommen habe, ob es uns gut geht, möchte ich auch hier nochmal sagen, dass alles bestens ist. Das Erdbeben und der Tsunami waren in Sulawesi und wir sind ein ganzes Stück weiter südlich und haben davon zum Glück nichts gespürt. Wir sind auch nicht in Tsunami-Gefahr. Die Situation in Sulawesi ist im Moment wohl katastrophal und mir tun die 1000en Menschen leid, die gestorben sind oder gerade noch ums Überleben kämpfen… Indonesien liegt im sogenannten Feuerring, d.h. hier treten leider sehr oft Erdbeben auf, wobei Tsunamis fast noch eine größere Gefahr darstellen. Wir haben uns vor der Reise selbst informiert, wie man sich im Falle eines Erdbebens verhalten sollte und hier auf Bali haben wir auch schon aufgehängte Evakuierungspläne entdeckt.

Dili Ankunft am Flughafen
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Dili
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Atauro
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Wie die Menschen dort leben
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Spielende Kinder am Strand
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Unser Waschbecken und gleichzeitig auch Dusche
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Mit dem Fischerboot zurück nach Dili
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Abflug nach Bali
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Eingestellt von franzijacob 06:34 Kommentare (0)

Die Gili-Islands und Lombok

Liebe Leser,
am Samstag verließen wir Bali und auch meine Schwester, die den langen Nachhauseweg antrat und inzwischen gut angekommen ist. Für uns ging es weiter auf die nächsten Inseln. Zunächst auf die Gili-Islands, die aus drei kleinen Inseln bestehen und schon zu Lombok gehören. Wir suchten uns für die nächsten zwei Tage die kleinste und damit auch die ruhigste der Inseln aus, Gili-Meno. Schon innerhalb einer halben Stunde kann man zu Fuß die gesamte Insel umrunden und sie entpuppte sich so, wie man sich eine kleine, tropische Insel eben so vorstellt. Hellblaues, klares Wasser, weiße einsame Sandstrände, Palmen und exotische Pflanzen in der Inselmitte, durch die sich Sandwege schlängeln. Am Strand kam hin und wieder eine Frau vorbei, auf dem Kopf ein Korb voller Mangos, Ananas und Kokosnüsse tragend, die uns etwas davon verkaufen wollte. Die Mango schmeckte köstlich! Da es weder Motorräder, geschweige denn Autos gibt, bewegen sich die Leute dort auf kleinen Kutschen fort. Da wir während unseres Aufenthaltes dort nur drei anderen Touristenpärchen begegneten, fragten wir uns, ob es dort tatsächlich immer so ruhig zugeht oder nur die Folge des Erdbebens ist. Im August erschütterten nämlich mehrere Erdbeben die Gili-Inseln und vor allem Lombok, woraufhin alle Leute evakuiert werden mussten. Erdbeben gibt es jetzt keine mehr, sonst wären wir natürlich auch nicht dorthin gefahren. Aber die Schäden sind deutlich sichtbar. Bei unserem Spaziergang um die Insel sahen wir ganze Hotelanlagen, Wohnhäuser, Bungalows und Strandbars wie Kartenhäuser eingestürzt, was wirklich ein trauriger Anblick inmitten dieses Paradieses darstellte. Was man sonst nur aus dem Fernsehen kennt, wird plötzlich Wirklichkeit. Von hier und da hörte man ein Hämmern und Klopfen. Die Aufbauarbeiten fangen gerade erst an und es gibt noch viel zu tun, um die Schäden zu beseitigen.
Die zwei Tage verbrachten wir am Strand, entspannten uns, holten Schlaf nach und lebten in den Tag hinein.
Am Montag reisten wir dann nach Lombok, wo wir nun drei Nächte blieben und die Insel erkundeten. Noch am gleichen Tag liehen wir uns einen Roller und fuhren über Nord-West-Lombok. Dies ist wirklich die beste Methode, um eine Insel auf eigene Faust kennenzulernen. Auf dem Roller kann man jederzeit anhalten, wenn man möchte, einsame, schöne Strände finden und dort so lange bleiben bis man genug hat. Der Verkehr hält sich dort auch in Grenzen, sodass man sich nur an den Linksverkehr gewöhnen muss. Tankstellen gibt es nur äußerst selten, denn meist wird das Benzin in Flaschen am Straßenrand verkauft. Wir fuhren über kurvige, kleine Sträßchen, mal steil bergauf, wobei man einen herrlichen Blick auf das Meer und die Buchten hat, mal steil bergab durch die karge Landschaft von Lombok. Dann ging es durch einen Wald voller Affen, die am Straßenrand saßen und Plastiktüte von vorbeifahrenden Motorrädern klauten, in der Hoffnung darin was Essbares zu finden. Wir hatten zum Glück alles gut im Rucksack verstaut. Wir besuchten mehrere Strände, die so aussahen wie im Bilderbuch und menschenleer waren. Ein schöner Anblick gibt auf dieser Insel immer der zweithöchste Vulkan Rinjani ab, der meist in Wolken gehüllt ist. Ursprünglich hatten wir überlegt eine zweitägige Trekkingtour mit Übernachtung im Zelt zu unternehmen, um diesen Berg zu besteigen, aber nach dem Erdbeben ist er bis heute geschlossen. Als das Beben kam, mussten zahlreiche Touristen vom Berg gerettet werden, weil Steinschlag kam und es dort oben sehr gefährlich wurde. Auch auf Lombok sind die Schäden, besonders im Norden eindeutig. Auch hier haben viele Häuser große Risse, sind teilweise oder ganz eingestürzt. Die gesamte Insel ist gerade dabei, alles wieder aufzubauen. Schutt wird weg- und neues Material herantransportiert. Die Straßen werden ausgebessert und an den Häusern herumgeschraubt. Dazu fehlen noch die Einnahmen der Touristen, die meist den Lombok-Urlaub gecancelt hatten, obwohl nun keine Gefahr mehr besteht, wie wir in unseren Hotels erfuhren.
Heute reisten wir weiter in den Süden der Insel und besuchten auf dem Weg noch ein traditionelles Dorf, wo die Frauen Tücher und Sarongs webten. In Kuta angekommen, fuhren wir mit dem Roller an einen Surferstrand. Der Strand war unglaublich breit und aus feinem, weißen Sand. Das blaue Wasser wurde nur sehr langsam tiefer und die Wellen waren auch nicht so hoch, was für meinen ersten Surfversuch ganz gut war. Alle, die es schon mal ausprobiert haben, wissen, dass surfen nicht so einfach ist, wie es immer aussieht. Wir liehen nur ein Brett aus, damit einer helfen konnte und einer üben durfte. Zunächst muss man lernen, wie man am besten aufsteht, wie man auf dem Brett stehen muss und das Schwierigste - die Balance zu halten. Ich schluckte zwei Stunden lang jede Menge Salzwasser und das Brett schlug gegen meinen Kopf, aber dann schaffte ich es, auf zwei Wellen zu stehen, bevor ich wieder hinunterfiel und von der Welle verschluckt wurde. Nun ja, ich wollte schon immer mal Surfen ausprobieren, also ist das hiermit auch abgehakt. Den Rest des Tages, sowie den heutigen Tag verbrachten wir an verschiedenen Buchten.
Was mir an Lombok am besten gefallen hat? Ich muss sagen, dass ich positiv überrascht von der Insel bin. Zum Einen ist sie viel untouristischer als Bali, was mir sehr gut gefällt. Zum Anderen hat sie auch viel schönere Strände zu bieten! Die Menschen sind uns wieder sympathischer und wollen uns nicht die ganze Zeit abzocken. Das Einzige, was ich an Bali schöner finde, ist die Natur, die wirklich einmalig ist und ich bisher nirgendwo so gesehen habe.
Wir sind nun schon 23 Tage unterwegs, über die Hälfte unserer Reise ist vorbei und ich muss sagen, ich will noch kein bisschen nach Hause. Ich fange an, mich an das Reiseleben zu gewöhnen. Man weiß nicht, welcher Tag gerade ist oder wie viel Uhr, weil es ohnehin meist keine Rolle spielt. Man wacht morgens auf und weiß, dieser Tag wird wieder schön, weil ich neue Orte kennenlerne, mit unbekannten Dingen konfrontiert werde oder neue Erlebnisse anstehen. Man kann jeden Tag das tun, worauf man gerade Lust hat, weil man keine Pflichten hat. Der Alltag zu Hause ist so weit entfernt, dass man daran fast nie denkt. Zum Glück liegen noch 2,5 Wochen vor uns, wovon ich euch in weiteren Einträgen berichten werde.
Wir haben uns heute spontan entschieden ein Flugzeug nach Bali zu nehmen, anstatt das Boot. Somit sparen wir Zeit und können uns den Süden Balis noch ein wenig anschauen bevor es nach Osttimor geht.

Bis dahin, eure Franzi

Gili-Islands
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IMG_20180923_101708.jpg IMG_20180923_125810.jpg IMG_20180923_125926.jpg DA91B001BCFA940BA45BC52AC2E60E9A.jpg IMG_20180923_145824.jpg IMG_20180923_151251.jpg IMG_20180923_133029.jpg

Lombok
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Eingestellt von franzijacob 05:51 Kommentare (0)

Auseinandersetzung mit der Mafia auf Bali

Liebe Leser,
wenn wir Eines auf unseren Reisen gelernt hatten, dann dass man niemanden vertrauen darf. Nicht immer, aber oft kann die Freundlichkeit mancher Leute nur Fassade sein und dahinter verbirgt sich etwas anderes, meist nichts Gutes. Dieses Wissen half uns vermutlich bei unserer ersten Begegnung mit Gefahr in unserem Leben.
Der Mittwoch begann eigentlich ganz harmlos. Wir fuhren weiter mit unserem Fahrer über Bali und hielten hier und dort an ein paar hinduistischen Tempeln an, die hier auf Bali so anders sind, als die, die ich schon in anderen Ländern gesehen hatte. Bisher habe ich mit dem Hinduismus immer viele bunte, kitschige Figuren verbunden, mit denen die Tempel verziert werden. Hier sind die Tempel jedoch aus dunklem Stein aus Lava der umliegenden Vulkane. Außerdem haben die Tempel meist keinen Innenraum, sondern liegen draußen zwischen Blumen und Pflanzen. Steinerne Tierwesen bewachen die Eingänge durch die Tore. In einem Tempel kamen wir sogar rechtzeitig zu einer Zeremonie, wo dutzende Hindus in Sarongs auf dem Boden saßen und mit einer Art Weihwasser bespritzt wurden. Ein anderer Tempel lag komplett im Jungle inmitten von grünem Farn, Palmen und bunten Blumen.
In Südostasien kann man sich sehr leicht als Tourist abzocken lassen, wenn man zu ehrlich ist, nicht eindeutig nein sagt oder nicht gut handeln kann. Diesem Problem begegnet man hier ständig und zu unserer Frustration besonders auf Bali, was wir hier extrem lästig finden. Bei jedem Tempel werden versucht, Sarongs für viel Geld aufzuschwazen, wenn man 100m weiter einen kostenlos zum Leihen bekommt. Guides lehnten wir dankend ab und Frauen mit Holzfiguren, die uns hinterher liefen und unser Nein nicht akzeptieren wollten, ignorierten wir. Ihr könnt verstehen, dass das irgendwann sehr anstrengend wird. Deshalb dachten wir, wir kommen auch mit den aufdringlichen Guides am Gunung Batur klar, den wir noch am selben Tag nachmittags besteigen wollten. Auch er ist ein aktiver Vulkan neben dem noch höheren Gunung Agung. Beide brechen regelmäßig aus, das letzte Mal im Juli, und geben auf Bali immer eine schöne Kulisse ab. Die Vulkane ragen in die Höhe, manchmal von Wolken umgeben, rings um sie die grüne Natur, Reisfelder und schließlich das Meer. Das ist Bali! Unser Fahrer setzte uns dort ab und wir machten uns auf den Weg. Wir waren ganz allein dort, denn die ganzen Touristen bewegen sich zum Sonnenaufgang in Schlangen hinauf, weshalb wir dies ausließen und die Ruhe genossen. Nicht wissend, dass uns dies später zum Nachteil werden sollte. Zunächst liefen wir durch ein Dorf, wo Frauen Schnittlauch anlegten und Kinder spielten, dann durch einen Wald und schließlich einen steilen Weg hinauf durch trockene Gräser. Die Aussicht war wunderschön. Uns gegenüber dampfte der Gunung Agung vor sich hin und im Tal glitzerte ein großer See in der Sonne. Uns fehlten nur noch 15 Minuten bis ganz nach Oben und ich freute mich schon auf den Vulkankrater. An uns vorbei fuhren zwei Jungs auf einem Motorrad, die Hölzer hinauf zu einer kleinen hinduistischen Gebetsort brachten, die uns freundlich grüßten. Wir gingen weiter und kamen zu der Hindustätte, wo uns einer der Jungen fragte, woher wir kommen, woraufhin der übliche Small-Talk folgte. Er fragte uns, ob wir einen Guide brauchen. Wir lehnten dankend ab, denn der Weg war nicht schwieriger als manche Wanderwege in der Rhön und uns fehlten auch nicht mehr viele Höhenmeter bis zum Kraterrand. Wir wollten schon weitergehen, als uns der Junge verdeutlichen wollte, dass man ohne Guide nicht hinaufgehen dürfe. Diese Erfahrung hatten wir schon in anderen Orten auf Bali gemacht, beispielsweise am Sekumpul-Wasserfall. Die Leute wollen die Touristen davon überzeugen, dass man einen Guide nehmen muss, obwohl das nicht offiziell festgelegt ist. Im Internet und in zahlreichen Reiseführern steht, dass man den Gunung Batur auch ohne Guide besteigen darf. Am Wasserfall sind wir einfach vorbeigelaufen und haben die Leute ignoriert, was auch gut funktioniert hat. Außerdem waren dort so viele Touristen gewesen, dass wir gar nicht auffielen. Nicht so am Gunung Batur. Der Junge stellte sich uns in den Weg und hielt Kamil fest, der vorbeigehen wollte. Kamil stieß ihn etwas zu Seite und wir wollten einfach weitergehen und uns die Wanderung nicht von so aufdringlichen Leuten verderben lassen. Der Junge nahm tennisballgroße Steine in die Hand und schaute uns an. Dies war der Moment, wo mir bewusst wurde, dass es nun gefährlich werden konnte. Der Junge schaute mich an und holte schon mit dem Stein aus bis Kamil ihm eine Sekunde später sein Taschenmesser zeigte. Ein kurzer unsicherer Blick in den Augen den Jungen und er ließ die Steine sinken. Er wusste nun, er und sein Freund sind im Nachteil und wir sind auf so etwas vorbereitet, uns im Notfall verteidigen zu können. Bevor das alles noch ganz ausartete, traf ich die Entscheidung, dass wir wieder hinuntergehen würden und ging ein Stück hinab. Der Junge bat uns für 100000 Rupia (6 Euro) pro Person an, uns zu guiden. Aber wer möchte schon einen Guide haben, der uns zuvor mit Steinen bedroht hatte? Außerdem wollten wir keinen Cent an diese Kerle bezahlen und traten den Rückweg an, zunächst enttäuscht darüber, den Krater nicht gesehen zu haben. Dann überwog jedoch die Furcht. Was wäre, wenn der Junge noch weiteren Leuten Bescheid geben würde, die uns mit Motorrädern die Wege versperren würden? Gegen eine Gruppe hätten wir keine Chance gehabt und wir waren mutterseelenallein auf diesem verdammten Berg. Hier und da hörten wir Motorräder, mal von unterhalb des Berges, mal von Oberhalb. Sie umkreisten uns. Manchmal sahen wir sogar welche, die andere Wege an uns vorbei fuhren und uns mit ihren schwarzen Augen zornig anstarrten. Wir beeilten uns, so schnell wie möglich den Berg hinunter zugelangen. Als wir schließlich Internet hatten, riefen wir die deutsche Botschaft an und erklärten die Lage. Ob sie aber tatsächlich die Polizei verständigt hatten, wissen wir bis heute nicht. Wieder unten im Dorf angekommen, sollte man eigentlich meinen, man wäre wieder sicher, aber unser Instinkt sagte uns, dass immer noch etwas nicht stimmte. Die Leute grüßten uns freundlich, Kinder winkten uns zu, aber irgendwas war falsch. Als eine Frau mit Baby auf dem Arm uns fragte, wohin wir wollten, wussten wir auch, warum. Wir logen und sagten, wir wollten zu den Heißen Quellen hier ganz in der Nähe. Die Frau stieg samt Baby auf ihr Motorrad und folgte uns, um zu sehen, ob wir tatsächlich dorthin gingen. Ab diesem Moment wurde uns klar, dass das ganze Dorf mit in dieser illegalen Organisation steckte. Nach 200m nickte uns die Frau zu und fuhr an uns vorbei. Wir konnten erst aufatmen, als wir einen Pickup anhielten, der uns mit zum Hotel nahm. Manche von euch, liebe Leser, denken vielleicht, wir hätten etwas übertrieben. Aber nein. Im Hotel angekommen, fingen wir an zu googlen. Zuerst nur super Bewertungen von irgendwelchen Touristen, wie schön doch der Vulkan ist und wie nett der Guide. Dann fast schon versteckt Berichte von Leuten, die ähnliche Erfahrungen mit den angeblichen “Guides” gemacht haben wie wir. Auch im Internet wird über das aggressive Verhalten der Locals gesprochen, was meist sogar mit physischen Verletzungen der Touristen geendet hat. Wir fanden heraus, dass dahinter eine Mafia steckt, die im ganzen Gebiet um den Gunung Batur ihr Unwesen treibt und durch die unwissenden Touristen Profit schlagen. Das Schlimmste ist, jeder Tourist, der so einen “Guide” bucht, unterstützt diese Mafia. Weder im Hotel noch von unserem Fahrer wurden wir vorgewarnt, obwohl diese Organisation keinesfalls versteckt ist. Sie hat sogar eine Art Büro am Fuße des Berges in einem kleinen Verschlag. Im Hotel wurden wir nur gefragt, ob wir einen Guide hätten. Unser Nein wurde nur durch ein Lächeln beantwortet. Auch die Polizei macht einfach nichts dagegen! Vermutlich steckt sie auch noch mit drin. Noch den ganzen nächsten Tag waren wir etwas geschockt und entsetzt darüber, dass so etwas auf Bali passiert. Ich hätte es auf jeder anderen Inseln hier in Indonesien erwartet, aber nicht auf Bali. Trotzdem waren wir auch einfach froh, heil unten angekommen zu sein. Am Donnerstag wollten wir noch zwei weitere Tempel anschauen und wurden auch dort enttäuscht. Im Reiseführer und im Internet stande ein offizieller Eintrittspreis von 15000 Rupia (90 Cent), aber es gab nur Tickets für 60000 Rupia (3,60 Euro) zu verkaufen und wieder: inklusive Guide. Wir trafen dort noch ein spanisches Pärchen an, das genauso ratlos war, wie wir. Nach einer kurzen Auseinandersetzung mit einem aggressiven Mann, der uns als respektlos beschimpfte, gingen wir ohne den Tempel angesehen zu haben. Die Polizei schritt lächelnd an uns vorbei. Wir hatten schon so viele Tempel auf Bali gesehen, da kam es jetzt auf den einen auch nicht mehr an. Das sollte wohl der Tiefpunkt auf dieser Reise gewesen sein, als wir alle schlecht gelaunt im Auto saßen und genervt von den Menschen auf dieser Insel waren. Als nächster Stopp stand ein Strand auf dem Plan namens Blue Lagoon. Das Wasser war wirklich unglaublich blau, was unsere Stimmung etwas anhob und wir entspannten uns. Später schauten wir uns noch einen idyllischen Wasserpalast, der größtenteils aus Pavillons in einem schönen Garten besteht. Das Ziel des Tages war Tulamben, eine Stadt im Osten Balis. Sie gilt als Taucherparadies auf der Insel, da ein Schiff, die “Liberty” aus dem 2. Weltkrieg versunken im Meer liegt, nur 5 Meter vom Strand entfernt. Katha und Kamil starteten heute einen Tauchgang, ich entspannte solange am Strand. Auf den Malediven fand ich heraus, dass tauchen nicht so mein Ding ist. Am Nachmittag schaute ich mir das Schiff schnorchelnd von Oben an. Es ist auseinandergebrochen und von Algen bewachsen. Schillernde Fische schwammen so nah heran und die Taucher bewegten sich 10 Meter unter mir. So etwas hat man nicht so oft auf dieser Welt, da Fracks meist weit draußen und viel tiefer auf dem Grund liegen. Ich freue mich schon, dass es morgen weitergeht. Wir verlassen Bali und fahren mit dem Boot auf die Gili-Islands und anschließend nach Lombok. Neue Erlebnisse stehen an und wir werden zu zweit weiterreisen, denn für meine Schwester geht es morgen nach Hause. Die Insel Bali hat mir sehr gut gefallen. Sie ist durch ihre Natur wunderschön. Vergesst jedoch nicht, dass Indonesien so viele Inseln mehr zu bieten hat als Bali, über 17000! Und manche sind es vielleicht sogar mehr wert besucht zu werden. Wer nur nach Bali fliegt, bekommt das wahre Indonesien nie zu sehen, da hier alles westlich beeinflusst wurde. Zu den Menschen hier muss ich ganz klar sagen, dass wir auf Java freundlicher behandelt wurden. Auf Bali hat man das Gefühl, dass man ständig abgezockt wird und auf Java kommt die Freundlichkeit meist von Herzen.

Viele Grüße von eurer Franzi

Tempel
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Gunung Batur
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Blue Lagoon
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Wasserpalast
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Tulamben
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Eingestellt von franzijacob 05:20 Kommentare (0)

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